Publikation des Beiheftes „Sprache – Raum – Konflikt. Sprachwissenschaftliche Perspektiven auf die Katalonienkrise“

Im Rahmen der Reihe PhiN. Philologie im Netz: Beihefte der Freien Universität Berlin werden in losen Abständen Sammelbände und Monografien im Internet veröffentlicht, so auch das Beiheft Sprache – Raum – Konflikt. Sprachwissenschaftliche Perspektiven auf die Katalonienkrise, welches im Jahr 2020 von Sandra Issel-Dombert von der Ruhr-Universität Bochum und Vicente Álvarez Vives von der Universität Paderborn herausgegeben wurde. Weitere des Romanischen Seminars der Ruhr-Universität angehörige Mitwirkende waren Daniel Kallweit und Imma Martí Esteve.

Frau Issel-Dombert und Herr Álvarez Vives beschreiben das Ziel des Bandes auf der ersten Seite desselben als „[…] eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit Mehrsprachigkeit in Katalonien anlässlich der gravierendsten innenpolitischen Krise des modernen demokratischen Spaniens, die das Referendum vom 1. Oktober 2017 und die einseitige Unabhängigkeitserklärung Kataloniens vom 27. Oktober des gleichen Jahres ausgelöst haben.“ Neben den mehrsprachigen Veröffentlichungen der Mitarbeiter der Ruhr-Universität Bochum finden sich auch jene von Mitarbeitern weiterer deutschsprachiger Universitäten und der Universitat Oberta de Catalunya.

Die Publikation ist aus dem Symposium Die Katalonienkrise – Konflikte um Sprache, Identität und Territorium, welches im Mai 2019 an der Ruhr-Universität Bochum stattgefunden hat, hervorgegangen. Das Ziel der Veranstaltung und somit auch des Beiheftes war eine multiperspektivisch angelegte sprachwissenschaftliche Aufarbeitung des Konflikts durch die Ermöglichung unterschiedlicher Herangehensweisen. Zu nennen sei zunächst die Perspektivierung der linguistischen Diskursanalyse und der Politolinguistik, welche sprachtheoretisch in den Konstruktivismus eingebunden ist und der sprachlichen Konstruktion des Konflikts nachgeht. Untersuchungsgegenstand sind hierbei beispielsweise die Reden aus sozialen Netzwerken von Politikern, Interessensgruppen und der Presse. Darüber hinaus bietet die Untersuchung öffentlich bekundeter Einstellungen im (urbanen) Raum (z.B. öffentliche Beschilderung, [zivilgesellschaftliche] Kampagnen) im Rahmen der Linguistic landscape-Forschung eine weitere Perspektive auf die Katalonienkrise. Ein dritter Betrachtungswinkel der Aufarbeitung dieses politischen und sprachlichen Konflikts ist der Bereich Sprache und Identität, in welchem unter anderem Daten analysiert werden, die mithilfe qualitativer Verfahren erhoben wurden und die betroffenen Sprecher selbst in den Blick nehmen und so untersuchen, wie Sprache und Nation miteinander verknüpft sind.

Sammelband Sprache – Raum – Konflikt. Sprachwissenschaftliche Perspektiven auf die Katalonienkrise (Beiheft 22/2020) aus der Reihe PhiN. Philologie im Netz: Beihefte